Reifenwechselsaison: Wichtige Fragen und Antworten
Es ist wieder Zeit für die Reifenwechsel-Saison, und viele Autofahrer in Deutschland stehen vor Fragen zur Winterreifenpflicht und zur optimalen Bereifung. Hier sind die wichtigsten Informationen zusammengefasst:
Brauche ich Winterreifen oder genügen Ganzjahresreifen?
In Deutschland gilt eine situationsbedingte Winterreifenpflicht. Laut § 2 Abs. 3a der Straßenverkehrsordnung dürfen Fahrzeuge bei winterlichen Bedingungen (z. B. Glatteis, Schneeglätte) nur mit Winterreifen (Alpine-Zeichen) gefahren werden. Reifen mit dem Bergpiktogramm bieten zusätzlich bessere Eigenschaften auf Schnee und Eis. Bei Verstößen drohen Bußgelder und Punkte in Flensburg.
Ganzjahresreifen sind erlaubt und haben die Winterzeichen-Kennzeichnung. Sie bieten eine Mischung aus Eigenschaften von Sommer- und Winterreifen, sind jedoch nicht so leistungsfähig wie reine Winterreifen, insbesondere bei extremen Bedingungen. Sie eignen sich eher für Wenigfahrer.
Der 7-Grad-Mythos: Stimmt die O-bis-O-Regel?
Die Faustregel, von Oktober bis Ostern zu wechseln, ist sinnvoll, da in dieser Zeit häufig winterliche Bedingungen auftreten können. Moderne Reifen sind jedoch besser entwickelt, und die 7-Grad-Regel gilt nicht mehr absolut. Es ist ratsam, spätestens im November auf Winterreifen umzusteigen, da die Temperaturen dann häufig um den Gefrierpunkt liegen.
Reifenwechsel und Profiltiefe
Die gesetzliche Mindestprofiltiefe für PKW-Reifen beträgt 1,6 mm, jedoch sollten Winterreifen mindestens 4 mm Profil haben, um sicher zu sein. Besonders bei winterlichen Verhältnissen ist ausreichend Profil wichtig.
Reifenalter: Wie alt dürfen sie sein?
Es gibt keine generelle Höchstgrenze für das Reifenalter. Der Gesetzgeber schreibt lediglich für Anhänger vor, dass die Reifen nicht älter als 6 Jahre sein dürfen. Reifen sollten jedoch spätestens nach 10 Jahren ersetzt werden, unabhängig vom Profil. Das Reifenalter kann anhand der DOT-Nummer auf der Reifenflanke abgelesen werden.
Geschwindigkeitsindex und Reifengröße
Winterreifen dürfen auch mit einem geringeren Geschwindigkeitsindex als der Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs montiert werden, jedoch muss ein entsprechender Aufkleber (z.B. am Amaturenbrett) angebracht sein. Zulässige Reifengrößen können im Fahrzeugschein oder der CoC-Bescheinigung nachgelesen werden.
Reifendruck im Winter
Der Reifendruck beeinflusst das Fahrverhalten und den Verschleiß. Er sollte im kalten Zustand überprüft werden, da er durch Temperaturänderungen sinkt. Ein allgemeines Erhöhen des Drucks ist nicht nötig, aber bei Frost sollte der Druck kontrolliert und gegebenenfalls angepasst werden.
Fazit
Achten Sie auf die richtige Bereifung und den Zustand Ihrer Reifen, um sicher durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Bei Unsicherheiten oder Fragen wenden Sie sich an Fachhändler oder Reifenexperten.